Mago-Typ


Mago ist die von den Gunwinggu im West-Arnhem-Land verwendete Bezeichnung für den dort traditionell verwendeten Didgeridoo-Typ. Die dort gespielten WAL-Stile (Wongga und Gunborg) erfordern Mago-Typ-Instrumente.

 

 

Hier einige Beispiele (1961 - 1998) vom Mago Master

David Blanasi:


 

Vor der EXPO 2000 in Hannover hatte David Blanasi mit der White Cockatoo Performing Group auch einen Workshop in Hamburg gegeben. Zu damaliger Zeit ein besonderes Event für die aufkommende deutsche Didgeridoo-Szene.

Alle kamen damals bei Kay unter - hier ein Foto aus dieser interessanten Zeit.


 

Hier ein altes Video mit Liedern und Tänzen aus Bamyili, einer abgelegenen Aborigine-Siedlung im Arnhem Land, Northern Territory aus den 1980ern.

David Blanasi, stammte aus Bamyili und gilt als der größte Mago-Spieler seit Menschengedenken. Er bildete zusammen mit dem Sänger Djoli Laiwanga eine traditionelle Aborigine-Tanztruppe, die durch Australien und Übersee tourte.


 

 

Hier 3 Tänze von David Gulpilil

begleitet durch den berühmten Mago-Spieler David Blanasi.


 

 

Hier ein Beispiel vom Mago Master

Darryl Dikarrnga Brown

Darwin 2007

 

 


Äußere Merkmale sind relativ schlanke zylindrische bzw. sehr geringe konische Formen. Die Instrumente sind in der Regel bei vergleichbarem Grundton deutlich kürzer als Yidaki-Typ Instrumente.
Mago-Typ-Instrumente sind physikalisch akustisch durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:

  1. Die 2. Eigenresonanz der Luftsäule liegt relativ genau zwischen 1. und 2. Oberton (bzw. 2. und 3. Harmonischen des Grundtones). Deshalb gibt es in der Regel keine Magos als Oktav-Didgeridoos. Auch die 3. Eigenresonanz der Luftsäule liegt relativ genau zwischen 2. und 3. Oberton (bzw. 3. und 4. Harmonischen des Grundtones). Durch diese Eigenschaft werden die Mago-typischen Mischfrequenzen aus Grundton und Stimme verstärkt. Diese „gurgelnden“ Töne sind auch als intensives feedback des Instrumentes in den Vokaltrakt des Spielers wahrnehmbar.
  2. Die höheren Obertöne (6.-8. Oberton bzw. 7.-9. Harmonische des Grundtones) werden durch Eigenresonanzen der Luftsäule verstärkt und sind als Singtöne wahrnehmbar.
  3. Der Grundton liegt zwischen D und Gis (meist zwischen E und G). Der Gegendruck wird von ungeübten Spielern wesentlich geringer als der von Yidaki-Typ Instrumenten wahrgenommen.

Hier eine weitere schöne Erklärung von Olaf Gersbacher, einem Didgeridoo-Enthusiasten aus Deutschland und besonderem Liebhaber traditioneller Instrumente und Spieltechniken. (2014)

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und ein aktuelles Soundbeispiel recorded 2023



Beispiel:

Mago-Typ-Instrument für WAL-Stil gebaut und künstlerisch gestaltet von Frank (2010)

Mittels CADSD Software projektierter Spektren


(0 – 1000 Hz)


schwarze Peaks: Impedanzspektrum, anspielbare Eigenresonanzen (Toots)
graue Peaks: aufsummierte und gewichtete Impedanz der zur jeweiligen Frequenz zugehörigen harmonischen Obertöne
rote Peaks: Grundton Klangspektrum
blaue Peaks: Klangspektrum erster Overblow

 

FFT-Analyse:


Dazugehörige FFT-Analyse des gebauten Instrumentes in Wasserfalldarstellung:

Die Signale (im unteren Drittel) entstehen durch geschlossenes Anschlagen des Instrumentes am Mundstück und entsprechen (in der Lage) dem simulierten schwarzen Impedanzspektrum. Die Signale (im mittleren Drittel) entsprechen dem roten Klangspektrum beim einfachen Anspielen des Grundtones. Die Signale (im oberen Drittel) entstehen bei der typischen mit „passiver“ Stimme-unterstützten Spieltechnik zum Erzeugen der Mago-typischen Mischfrequenzen.

Wird die Stimmenfrequenz (f Stimme) eine Quinte über der Grundtonfrequenz (f Grundton) eingesetzt, entstehen die deutlich hörbaren Mischfrequenzen bzw. Kombinationstöne (f Stimme + f Grundton), die bei diesem Instrument Mago-typisch durch die Lage der zweiten Eigenresonanz verstärkt wird und (f Stimme + f Grundton), die dem kleinen Instrument unter dem Grundton ein volleres Bassfundament gibt. Zusätzlich zu den hier dargestellten einfachen Summen- und Differenzfrequenzen entstehen noch weitere Kombinationstöne aus den Obertönen von Didge-Grundton und Stimmen-Grundton.


Beispiel:

Ein Mago-Typ in E.
Es wurde von Zoran Ristivojcevic in Österreich nach einem CADSD-Bauplan aus Robinienholz gefertigt.

(2008)

 



Beispiel:

Ein Mago-Typ in Gis,

projektiert und gebaut aus Bongossi Eisenholz von Frank

(2011)

 



Beispiel: Harmonic Wobbel Mago-Typ in E / 20.01.2018

Ein mittels zusätzlichen Suchparameten zur Optimierung der Schall-Emittierung der Oberton-Wobbels am Bellend mit Hilfe der Directed-Evolution-Tools projektiertes Mago-Typ Instrument.


 

 

 

Und hier ein Spiel Test von Ansgar beim Australien Wochenende in Eisenbach (Schwarzwald) 2018

 


 

 

Ich habe diese Form Ansgar zum Bau eines

GFK-Instrumentes zur Verfügung gestellt.

 

Hier ein Beispiel dieses GFK-Instrumentes spontan gespielt nach einem Workshop in Italien von Andrea Ferroni

2022


 

 

 

Hier ein Spiel Test des Original Instrumentes bei einem Meeting mit Andrea Ferroni 2023 in Italien

 



Mago-Type


Mago is the name used by the Gunwinggu in the West-Arnhem-Land for the traditional didgeridoo type. The WAL styles (Wongga and Gunborg) played there require Mago-type instruments.

 

 

Here some examples (1961 - 1998) from the Mago Master

David Blanasi:


 

Before the EXPO 2000 in Hanover, David Blanasi had also given a workshop in Hamburg with the White Cockatoo Performing Group. At that time a special event for the emerging German didgeridoo scene.

All of them stayed with Kay - here is a photo from this interesting time.


 

Here an old video of songs and dances from Bamyili, a remote Aboriginal settlement in Arnhem Land, Northern Territory from the 1980s.

David Blanasi, hailed from Bamyili and is recognised as the greatest Mago-player within living memory. He teamed with songman Djoli Laiwanga to form a traditional Aboriginal dance troupe which toured Australia and overseas.


 

Here 3 dances by David Gulpilil
accompanied by the famous mago player David Blanasi