FAQ




Kann man die CADSD-Software kaufen?


Antwort von Frank: Nein, leider nicht.
Die CADSD-Software ist eine Sammlung aus verschiedenen Komponenten, die ich ständig weiterentwickle.
Diese sind nicht selbsterklärend und teilweise nur in einer speziellen Programmierumgebung anwendbar, die aufgrund der vorliegenden Lizenzen nicht zur Weitergabe geeignet sind.


Kann man bestehende Didgeridoos klanglich verbessern?

Ja man kann. Professionelles-Tuning wird wahrscheinlich die Möglichkeiten vieler Selbstbauer übersteigen.
Hier ein paar Infos vorab: Um die Klang- und Spielcharakteristik eines bestehenden Didges zu verändern, ohne es unwiderrufbar zu ruinieren, gehen wir so vor:
1. Das Instrument wird mit verschiedenen Anschlag- und Anspieltechniken akustisch analysiert (mittels frei verfügbarer FFT-Software)
2. Die erhaltenen Klang-und Eigenresonanzspektren werden analysiert (Kenntnisse der physikalischen Vorgänge sind dabei unerlässlich)
3. Die Innenform  des Instrumentes wird vermessen (siehe Vermessung)
Mit Hilfe der so gewonnenen Daten wird mit den CADSD-Tools das gemessene Spektrum mit der Simulation abgeglichen. Falls alles passt, können dann mittels Simulationsrechnungen die Auswirkungen verschiedener Änderungen der Innenform auf die Klangcharakteristik (auch abhängig von der Spielcharakteristik) untersucht werden. Ohne entsprechende Erfahrungen ist die Beurteilung der Berechnungen schwierig.
Nach diesen Untersuchungen können Aussagen getroffen werden, ob eine Klangverbesserung überhaupt möglich ist. Natürlich ist die Beurteilung von Klang auch eine subjektive Sache, die von den Vorlieben und dem spielerischen Können und Spielstil bzw. –technik abhängt.
Ja nachdem, ob sich gewünschte Verbesserungen ergeben, können diese dann praktisch am Instrument nachgearbeitet werden. Ohne das Risiko, dass man das Instrument unbrauchbar macht.
Da die Klang- und Spielcharakteristik immer von der gesamten Innenquerschnitts-Kontur des Instrumentes bestimmt wird, sind die in verschiedenen Foren diskutierten Einzelerfahrungen nicht verallgemeinbar.
Gerade die Komplexität dieses Thema ist für uns eine beonders schöne Herausforderung.

Noch ein paar Statements zur Klangentstehung:
Die Basis für die jeweilige Klangcharakteristik ist der gesamte Querschnittsverlauf der Innenform eines Instrumentes. Holzart und Wandstärke haben nur noch einen geringen abrundenden Einfluss auf die Klangcharakteristik, können aber die Klangabstrahlung verbessern und oft ein „i-Tüpfelchen“ auf die empfundene Spiel- und Klangcharakteristik setzen. Von den Holzeigenschaften wird meist nur noch die selektive Adsorption von Obertönen geringfügig verändert. Aus diesem Grund bevorzugen wir sehr harte Hölzer. Auch durch die Innenwand-Oberflächen-Beschaffenheit kann selektiv die Dämpfung von Obertönen beeinflusst werden.
Beim Spielen auf einem ausgehöhlten Stamm oder einer Bohle ist bereits die gesamte Klangcharakteristik enthalten. (eben die Seele des Instrumentes, das Holz ist „nur“ die Hülle).
Wer den Einfluß der Holzart und z.T. der Wandstärke eines Instrumentes mit gleicher Innenform und vom gleichen Spieler gespielt erfahren möchte, kann als Beispiel folgende Soundbeispiele auf unserer Website vergleichen:
1. Instrument aus Bongossi unter „News/Archiv 2007“, Beispiel einer akustischen Rekonstruktion
2. Instrument aus Esche unter “News/Archiv 2007”, Erfahrungsbericht von Bernd Lötzsch letztes Soundbeispiel (oder unter Acoustic Reconstruction).
Übrigens liegt die Klangcharakteristik des „Vorbildinstrumentes“ aus Eukalyptus wenn es auch von Bernd gespielt wird etwa zwischen den beiden Soundbeispielen.
Mit verbundenen Augen konnte man beim gleichen Spieler nur raten welches Instrument gespielt wurde.


Was macht den Klang guter Euka-Didges aus?

Es ist nicht das Euka-Holz, wie viele „Experten“ meinen. Es ist die jeweilige besondere Innenform der Luftsäule, die von erfahrenen eingeborenen Aboriginal-Künstlern aus dem Arnhemland oft aus vielen wild gewachsenen Innenformen nach Klang ausgewählt wird. Das Holz ist lediglich die Hülle der Luftsäule, der „Seele“ des Instrumentes.
Da der Schall direkt über die schwingende Luftsäule abgestrahlt und nur zu einem minimalen Teil mit dem Holz in Wechselwirkung tritt, spielt die Holzart eine untergeordnete Rolle. Es kann je nach Härte, Dichte und Elastizitäts-Modul bestimmte Obertonanteile mehr oder weniger dämpfen und damit den Klang nur minimal aber von erfahrenen Spielern wahrnehmbar beeinflussen.
Weiche Materialien und dünne Wandstärken können zu Schallabsorptionen bestimmter Obertonanteile führen und eine „muffige“ Klangcharakteristik entstehen.
Der oft zitierte wichtige Einfluss der Holzeigenschaften bei Saiteninstrumenten begründet sich darauf, dass hier die Saitenschwingungen (klangerzeugende Elemente) auf das Resonanzholz übertragen werden müssen und erst über dieses Holz die Schwingungen auf die Luft übertragen werden und zum Trommelfell im Ohr gelangen. Beim Didgeridoo spielt das Holz nicht diese Rolle, da die schwingende Luftsäule selbst das klangerzeugende Element ist und diese Schwingungen direkt zum Ohr gelangen.
Wenn die Form der Luftsäule passt, können aus einheimischen Harthölzern Instrumente gebaut werden, die genau so gut wie gute Euka-Instrumente oder sogar besser klingen können. Ebenso kann das beste Euka-Holz eine akustisch nicht passende Luftsäule nicht zu einem guten Klang verhelfen. Das ist auch der Grund dafür, dass die meisten typischen Touri-Euka-Instrumente bescheiden klingen und meist nur von einheimischen Aboriginal-Künstlern (vor allem für den eigenen Gebrauch) ausgesuchte Instrumente wirklich gut klingen. Da Instrumente aus einheimischen Hölzern oft nur einfache Innenformen aufweisen, klingen diese in der Regel nicht wie ausgesuchte Euka-Instrumente mit komplexeren Innenformen.

Eine zusätzliche Rolle spielt die Subjektivität des Hörers. Der Klangeindruck, der im Gehirn entsteht wird auch von den eigenen Vorlieben und den optischen Eindrücken beeinflusst. Ein Instrument mit identischer Innenform aus Euka-Holz und einem aus etwa gleichhartem einheimischen Holz wird ohne den optischen Eindruck (z.B. beim Spielen im Dunkeln) kaum voneinander unterscheidbar sein.
Leider wird das Argument, dass nur Original Euka-Instrumente gut sind, oft nur aus kommerziellen Gründen von Händlern verwendet, um auch ein Geschäft mit klanglich minderwertigen Instrumenten zu machen.
Wer auf mehr, als „nur“ den Klang Wert legt und ein authentisches von Termiten ausgehöhltes Euka-Instrument besitzen möchte, sollte von erfahrenen Aboriginal-Künstlern ausgesuchte Instrumente wählen, die zusätzlich meist auch noch eine besondere Aura haben.


Wie entsteht der Gegendruck beim Didgeridoo-Spielen?

Ein Didgeridoo ist ein mehr oder weniger unregelmäßig geformtes Rohr, das die Form der in ihm schwingungsfähigen elastischen Luftsäule vorgibt.

In Abhängigkeit von dieser Innenform, existiert eine unregelmäßige Reihe von Frequenzen bei denen der akustische Scheinwiderstand jeweils ein Maximum aufweist, die sogenannten Eigenresonanzfrequenzen der Luftsäule.
Jede Eigenresonanz ist mit dem Mund (schwingende Lippen) anspielbar (Grundton und Reihe der Overblows). Spielt man die niedrigste Eigenresonanz an, erklingt der Grundton.
Beim Spielen des Grundtones erklingt auch das harmonische Spektrum der Obertöne des Grundtones. D.h., das 2, 3, 4,…, n-fache der Grundtonfrequenz.
Je ausgeprägter die Eigenresonanz des Grundtones ist (also der akustische Scheinwiderstand der Grundtonfrequenz) und je mehr Obertöne auf weitere Eigenresonanzen fallen (Harmonität), umso größer ist der gesamte akustische Scheinwiderstand des Didgeridoos (also die gewichtete Summe der akustischen Scheinwiderstände an den Obertonfrequenzen).
---> Dieser akustische Scheinwiderstand wird als Gegendruck wahrgenommen.
Über diese Zusammenhänge ist auch erklärbar, dass es Instrumente mit relativ weiter „Bohrung“ gibt, die durch ein optimales Aufeinandertreffen der Obertöne mit den Eigenresonanzen der Luftsäule einen höheren Gegendruck aufweisen können, als z.B. engere Instrumente mit ungünstiger Resonanzverteilung.


Didgeridoos "klonen" oder "entwickeln" ?

Unter "Klonen" versteht man die Schaffung einer genetisch identischen Kopie eines Organismus. Der Klon wird aber aufgrund komplexer physikalischer Effekte nie ein identisches Abbild des Originals sein können. Insofern ist ein Original nur mit sich selbst identisch. Im Zusammenhang mit Didgeridoos wird der Begriff "Klonen" in letzter Zeit häufiger verwendet, um die Produktion akustischer Kopien von Originalinstrumenten zu bezeichnen. Auch hier wird aufgrund komplexer physikalischer Effekte nie eine 100% Kopie erreichbar sein, aber je nach Aufwand eine beliebige Annäherung an das Original, wenn mehrere der folgenden Ziele verwirklicht werden:

  • Die Nachbildung des Querschnittverlaufes der Innenform
  • Die genaue Nachbildung der Innenform
  • Die gleiche Oberflächenrauhigkeitsverteilung der Innenform
  • Verwendung von Material mit den gleichen Härte-, Dichte- und Elastizitätseigenschaften wie das Original
  • Ein identischer Wandstärkenverlauf

Die Umsetzung ist praktisch möglich, aber mit hohem Aufwand verbunden. Soweit zu den physikalischen Eigenschaften.

Die Authentizität und Aura von guten Originalen ist natürlich nie zu kopieren. Schon gar nicht die mit Originalen verbundenen Geschichten. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Diskussion physikalischer Klangeigenschaften von den kulturbeeinflussten emotionalen Empfindungen und subjektiven Überzeugungen nicht zu vermischen. Wer auf mehr, als „nur“ den Klang Wert legt und ein authentisches von Termiten ausgehöhltes Euka-Instrument besitzen möchte, sollte von erfahrenen Aboriginal-Künstlern ausgesuchte Instrumente wählen und so diese Kulturen unterstützen.

Die genaue Analyse von guten Instrumenten ist zur physikalischen Erkenntnissgewinnung erforderlich, aber Instrumente zu klonen ist langweilig und unkreativ und deshalb nicht unser Ziel. Wissenschaftlich interessant ist die akustische Rekonstruktion von Instrumenten, die teilweise nicht mehr existieren, von denen aber ein Klangbeispiel vorliegt. Noch interessanter ist es, die gewonnenen Erfahrungen zu verwenden, um gezielt akustisch ebenbürtige oder "bessere" Instrumente mit neuen individuellen Klangcharakteristiken zu finden. So ist es unser Ziel, neue Instrumente mit unikaten Klangcharakteristiken und eigenen Geschichten zu schaffen und mit diesen Menschen emotional zu berühren.

Inzwischen ist es möglich mit den CADSD-Tools in kurzer Zeit viele Tausende Innenformen zu analysieren und über (von der Natur nachempfundenen) Evolutionsalgorithmen in Verbindung mit Experten Know How qualitativ völlig neue Instrumente zu schaffen. Partiell auch Instrumente für die die Wahrscheinlichkeit, diese mit herkömmlichen Selektions-Methoden in der Natur zu finden, extrem gering ist oder mittels experimenteller Baumethoden viele Jahre benötigt würden.

Dieses Thema ist so interessant und wird uns sicher noch lange weiter begeistern.


Wie kommt man an ein gutes Instrument?


Ein gutes Didgeridoo zu finden ist ein sehr individuelles Thema. Lasst euch nicht von Werbung oder Bewertungsportalen täuschen, sondern glaubt eurer eigenen Wahrnehmung. Um diese zu schulen, kann es sinnvoll sein mit einer einfachen Rohrkombination aus dem Baumarkt zu üben.
Frühe Listungen bei Websuchen sind leider keine Garantie für Qualität, sondern häufig über Anzeigen finanzierte Einträge von Großhändlern mit kommerzieller Profit-Absicht. Lieber einen enthusiastischen Instrumentenbauer besuchen und vor dem Kauf die Instrumente zum Test spielen.
Leider gibt es noch zu viele „Rohre“, die die Bezeichnung als Musikinstrument nicht verdienen. Ein Beispiel: Wenn man Drähte auf eine Holzkiste spannt, kann man diese auch zum Klingen bringen, aber hat damit noch lange keine gute Gitarre bzw. kann Gitarre spielen. Ähnlich verhält es sich mit Didgeridoos. Es ist relativ einfach aus einem Rohr einen Ton zu erzeugen. Das erleichtert auch den Einstieg in das Didgeridoo-Spiel. Für einen guten Lernfortschritt und Freude an der Vielfalt des Didgeridoo-Spiels benötigt man dann ein gutes Instrument.
Es gibt nicht das gute universelle Didgeridoo, sondern eine Vielfalt von Didgeridoo-Typen die jeweils für bestimmte Spieltechniken bzw. Klangeffekte geeignet sind. Das ist auch ein Grund dafür, dass enthusiastische Didgeridoo-Spieler häufig eine individuelle Sammlung an Instrumenten besitzen. Vor diesem Hintergrund macht auch der Vergleich von Didgeridoos auf Vergleichsportalen wenig Sinn.
Eine gute Beratung zum Kauf von Didgeridoos findet ihr z.B. hier:
https://www.didgeridoo-lexikon.de/didgeridookauf/

 

In den letzten Jahren des Forschens und Experimentierens am Thema Didgeridoo-Sound-Design ist unsere Sammlung an speziellen Instrumenten stetig gewachsen. Sie bestehen aus wenigen ausgesuchten traditionellen Yidakis und Magos, sowie selbst gebauten Unikaten, die mittels CADSD hinsichtlich Klang und Spielbarkeit projektiert wurden. Um diese Sammlung in einem überschaubaren Rahmen zu halten, geben wir gelegentlich Instrumente ab.

https://www.didgeridoo-physik.de/contact/private-sale-green/

https://www.didgeridoo-physik.de/contact/private-sale-red/


NordEast ArnhemLand (NEAL) - Spieltechnik / Frank Geipel 28.01.2024

Die, die mich kennen, wissen, dass ich trotz der faszinierenden Vielseitigkeit des Didgeridoo und seiner Spielstile von Herzen zu den Traditionalisten gehöre. D.h., zu den innigen Liebhabern der verschiedenen traditionellen Spielstile. Wahrscheinlich auch deshalb erreichen mich immer wieder Fragen von Spielern, die diese Techniken erlernen möchten, was es mit den von einigen Lehrern sogenannten „Unterdrucktechniken“ bzw. „Saugen“ am Instrument auf sich hat und wie das zum eigenen Verständnis physikalisch zu erklären ist.

Vorangehend möchte ich bemerken, dass jede aktive (selbst ausgeführte) Einatmung immer eine Unterdruckatmung ist, da nur durch einen in der Lunge erzeugten Unterdruck Luft in die Lungen strömen kann. Dieser Unterdruck wird durch die entspannende Expansion des Bauches verbunden mit dem Senken des Zwerchfells erzeugt.

 

Nun aber zu einem typischen Ablauf in der NEAL-Spieltechnik am Beispiel der von den Yolŋu als „dith dhirrl“ oder nur „dhirrl“ gespielten Artikulation, die auch für die Erzeugung des von mir erforschten Obertonwobbeln in dafür geeigneten Instrumenten verantwortlich ist.

Es ist wichtig, dass alle folgenden beschriebenen Bewegungsabläufe mit möglichst engen Wangen durchgeführt werden.

Zungenpositionen:

dith dhirrl“ - Loops

1: „dith“

Das akzentuierte „dith“ beginnt aus der retroflexen Position und stößt die Zunge nach vorn in die interdentale Position, wobei sie entrollt wird. Die Zunge schnellt also aus der zurückgerollten Position nach vorn, wo sie die Rückseite der Zahnspitzen anschlägt. Dies wird begleitet von einem Luftimpuls aus dem Bauch. Mit dem richtigen Druck auf den Lippen, dem Mund und dem Rachen kann diese Technik außerdem eine kurze Andeutung des Toots erzeugen.

2: „dhirrl

In der nachfolgenden Bewegung zieht die Zunge aus der interdentalen Position zurück in die retroflexe Position, wobei sie auf dem Weg am Gaumen entlang„flattert“, was man in den Yolŋu-Sprachen als „rr“ schreiben würde. Yolŋu deuten diese Yidaki-Technik oft mit einem „dhirrl“ an. Der Anfang dieser Bewegung wird von einem kurzen definierten Luftstoß begleitet, und direkt danach (fast gleichzeitig) bei Luftbedarf von einem sehr kurzen Einatemzug durch die Nase begleitet, um die Lungen minimal nachzufüllen. Dieser kurze Einatemzug erfolgt quasi „passiv“ durch das Senken des Zwerchfells in Verbindung mit der entspannenden Expansion des Bauches und den dadurch im Nasen- und Rachenraum erzeugten Unterdruck.

Da diese Spieltechnik in der Regel mit passiver Stimme (also für Stimmtöne leicht durchlässige Stimmlippen) durchgeführt wird, erfolgt gleichzeitig ein schneller kurzer Druckabbau über das Mundstück im Instrument. Diese mit der Zungenbewegung und dem Einatmen erzeugte schnelle kurze Druckentlastung im Instrument induziert das typische Obertonwobbeln, falls das Instrument dafür geeignet ist.

Loops:

 

Je nach Belieben startet der nächste Loop entweder wieder mit einem akzentuierten „dith“ aus der retroflexen Position wieder bei 1:

 

oder mit einer nicht akzentuierten Rückbewegung der Zunge in die interdentale Position und von dort aus wieder bei 2:


Das Ziel der meisten Yolŋuspieler ist es, die Wangen so eng wie möglich zu halten und lange „Wangenatmer“ zu vermeiden. Auch gibt es kein großvolumiges, ruckartiges Zusammendrücken der Wangen. Stattdessen sind viele kurze Atemzüge das Ziel, unterstützt und initiiert durch Luftimpulse aus dem Bauch. Um dies zu erreichen ist ein gut abgestimmter Einsatz der Kehlmuskulatur erforderlich, dessen Erklärung und Erlernen vielleicht am schwierigsten ist und es braucht zu dessen Entwicklung wahrscheinlich einige Zeit. Mit Unterstützung der Kehle wird der Luftstrom der Zungenbewegungen verstärkt und der Ton wird intensiviert.

 

Dieser unbewusst koordinierte Bewegungsablauf hat viel Ähnlichkeit mit dem Bewegungsablauf beim Saugen (z.B. Wasser ansaugen durch einen Gartenschlauch), weswegen die „dhirrl“-Phase von einigen Spielern wirklich als Saugen empfunden wird. Es fühlt sich teilweise so an, als sauge man in dieser Phase durch die Stimmlippen die Luft aus dem (trotzdem noch klingendem) Instrument. Das ist allerdings physikalisch nicht möglich, da durch ein wirkliches rückwärts-Saugen der Luftstrom im Instrument umgekehrt würde und die (durch die Lippen) induzierten Druckpulse nicht mehr in das Instrument dringen und damit die stehende Welle des Klanges abbrechen würde. Andererseits müsste es durch die Umkehrung des Luftstromes im Instrument möglich sein, dauerhaft (ohne Klangabbruch) mit geschlossener Nase zu spielen, da durch den im Instrument erzeugten Unterdruck die kurzen Einatemzüge durch das Instrument möglich sein würden. Und das konnte mir bis jetzt noch kein Spieler zeigen.

 

Leider entbrennen aufgrund dieser Wahrnehmungseffekte und der dadurch entstehenden physikalischen Widersprüche immer wieder heftige Diskussionen, die eher hinderlich für das Erlernen dieser interessanten Spieltechnik sind. Denn die Spieler und Lehrer, die diese Techniken beherrschen, tun quasi vom Bewegungsablauf das Gleiche und tun ihr Bestes, um diese Techniken zu vermitteln (Danke dafür).

 

Für diesen Beitrag wurden einige Informationen und Darstellungen der Website YIDAKISTORY.COM und der CD „Milkay Mununggurr - Hard tonge Didgeridoo“ verwendet.
Weiterführende Erklärungen und Ausführungen sind unter folgendem zu finden:
https://yidakistory.com/dhawu/de/playing-the-didjeriduyidaki/breathing/


FAQ




Is the CADSD software available for purchase?

Reply from Frank: No, unfortunately not.
The CADSD software is a collection of different components that I constantly develop. These are not self-explanatory and partly applicable only in a special programming environment, which is not suitable for the transfer according to the present licenses.


Can the sound quality of existing didgeridoos be improved?

Yes, it can.  Professional tuning is probably beyond the means of many at-home didge builders.

Here are a few details in advance. To change the sound and playing characteristics of an existing didgeridoo, without ruining it irrevocably, we proceed as follows:
1. The instrument is analyzed acoustically with various scan techniques. (using freely available FFT software)
2. The resulting harmonic and intrinsic resonance spectra are analyzed. (Knowledge of the physical processes is essential.)
3. The internal shape of the instrument is measured. (see measurement)

With the data thus obtained, the measured spectrum is compared with the CADSD simulation. If everything fits, the impact (on both sound and playing characteristics) of various changes to the interior shape can be investigated through simulations. Without the necessary experience, it is difficult to evaluate the calculations.
Informed by these studies, we can draw conclusions as to whether a sound improvement is possible. Of course, the assessment of sound is a subjective matter of preferences and playing skill and style. If desired improvements are possible, these can then be worked into the instrument without the risk of making the instrument useless.
Because the sound and playing characteristics will always be determined by the entire internal cross-sectional contour of the instrument, the individual experiences discussed in various forums are not generalizable.
The complexity of this topic is certainly a nice challenge.


A few statements on sound development:
The basis for the respective sound characteristics is the total cross-sectional shape of the inner form of an instrument. Wood and wall thickness have only a minor influence on the sound characteristics, but can improve the sound coverage and provide a "finishing touch" to the perceived playing and sound characteristics. The selective absorption of harmonics varies slightly with the properties of the wood. For this reason, we prefer very hard wood. The selective attenuation of harmonics can also be influenced by the interior wall surface texture.
When playing on a hollowed-out log or plank, the characteristics of the entire sound are already included. (The wood is "only" the shell or “soul” of the instrument.)
To illustrate the influence of wood type and wall thickness on an instrument with the same internal shape, and played by the same player, we provide for comparison the following sound examples on our website www.didgeridoo-physik.de:
1. Bongossi instrument under "News/Archive 2007", example of an acoustic reconstruction
2. Instrument made of Ash in the "News/Archive 2007" report by Bernd Lötzsch, last audio sample (or see Acoustic Reconstruction).
By the way, the sound characteristics of a Eucalyptus version of this same instrument fall somewhere between the two sound samples.
Blindfolded, the same player could only guess what instrument was played.


What makes Eucalyptus didgeridoos sound good?

It's not so much about the Eucalyptus wood, as many "experts" think. It is the respective special interior shape of the air column, selected for sound by experienced Aboriginal artists from Arnhem Land from many wild-grown forms. The wood is only the shell of the air column, the "soul" of the instrument.

As the sound is directly radiated by the vibrating air column and occurs only to a minimal part in interaction with the wood, the type of wood plays a subordinate role. It can dampen certain overtones more or less depending on the hardness, density and elasticity module of the wood, and thus impact the sound only minimally; but experienced players can perceive the influence. Soft materials and thin wall thickness can result in sound absorption of certain overtones and created a "muffled" sound characteristic.
The oft-quoted important influence of the wood properties in stringed instruments is based on the fact that here the string vibrations (sound-producing elements) must be transferred to the resonant wood; and it is by this wood resonating that the vibrations are transferred to the air and then to the eardrum. In the didgeridoo, the wood is not playing this role because the vibrating column of air itself is the sound-producing element and transfers these vibrations directly to the ear.
As long as the shape is appropriate, the column of air that can be carved into native hardwoods can result in instruments that sound as good as, or even better than, Eucalyptus instruments. Likewise, the best eucalyptus wood is not suitable if the acoustic air column in that wood does not make a good sound. This is also the reason that most typical Eucalyptus tourist instruments have a modest sound and most instruments selected by local Aboriginal artists (especially for their own use) sound really good. Since instruments from native woods often have only simple interior shapes, they do not generally sound like Eucalyptus instruments selected with complex internal shapes.

An additional role is the subjectivity of the listener. The impression that arises in the brain is also influenced by one's own preferences and visual impressions. An instrument of Eucalyptus wood and one with an identical internal shape from about the same local hard wood, without the visual impact (e.g. playing in the dark), are hardly distinguishable from each other.
Unfortunately, the argument that only original eucalyptus instruments are good is often used by commercial traders to make a deal with sonically inferior instruments.
Whoever attaches importance to more than "just" the sound and wants to own an authentic termite-hollowed eucalyptus instrument should choose instruments from experienced Aboriginal artists who also usually also have a special aura.


How is the backpressure created in didgeridoo playing?

A didgeridoo is a more or less irregularly shaped tube, which dictates the shape of the oscillatory, elastic column of air inside of it.
As determined by this inner form, there is an irregular series of frequencies at which the acoustic impedance is at a maximum, the so-called natural resonant frequencies of the air column. Each intrinsic resonance (a "fundamental" and series of "overblows") is playable with the mouth by vibrating the lips.

By playing the fundamental (the lowest natural resonance) the basic tone is heard. While playing the drone, the harmonic spectrum of the fundamental is heard, i.e., 2, 3, 4,..., n times the fundamental frequency of sound.
The more pronounced the natural resonance of the fundamental (i.e., the more "acoustic impedance" it has), and the more that its harmonics align in frequency with natural resonances (harmonicity), the larger will be the total acoustic impedance of the didgeridoo (i.e., the weighted sum of the acoustic impedances at the harmonic frequencies).
---> This acoustic impedance is perceived as backpressure.
Because of these relationships between the harmonics of the fundamental and the natural resonance series, instruments with a relatively larger "bore" can end up having a higher backpressure (by an optimal alignment of harmonics with natural resonances) than instruments with a smaller bore but an unfavorable distribution of resonances.


Can "clone" didgeridoos be made?

The term "cloning" refers to the creation of a genetically identical copy of an organism. But, because of complex physical effects, the clone can never be an identical copy of the original.
In connection with didgeridoos, the term "cloning" is used lately to describe the production of acoustic copies of original instruments. In this context also, a 100% copy is not possible because of complex physical effects, but if the following objectives are carried out, then a copy can come very close to the original:

  • to replicate the cross-sectional profile of the inner shape,
  • to exactly replicate the inner shape,
  • to replicate the surface roughness distribution of the inner shape,
  • to use materials with the same hardness, density and elastic properties as the original,
  • to exactly replicate the wall thickness distribution.

The implementation is practically possible, but requires a lot of effort. Also, this only concerns the physical properties. It is of course not possible to copy the aura of authenticity and good originals--especially in connection with the original stories. In this context, it is important not to confuse the discussion of physical sound characteristics with the culturally-influenced emotional sensations and subjective beliefs. Whoever attaches importance to more than "just" the sound and would like to have an authentic Eucalyptus instrument, hollowed by termites, should choose instruments selected by experienced Aboriginal artists and support these cultures.

 
The exact analysis of good instruments is required to obtain physical knowledge, but to clone instruments is boring and uncreative and therefore not our goal. The acoustic reconstruction of instruments that no longer exist, but of which there is a recorded sound sample, is scientifically interesting. It is even more interesting to use the experience acquired to find targeted acoustically equal or "better" instruments with new individual sound characteristics. Our aim is to create instruments with unique sound characteristics and stories and to touch people emotionally with these.

 
With the CADSD tools, it is now possible, in a short time, to analyze many thousands of inner forms and, by using nature-inspired evolutionary algorithms in conjunction with prior building expertise, to create entirely new, quality instruments. This means the ability to design instruments with properties that would have a very low probability of being found using conventional selection methods and which would require many years of building by trial and error.

This subject is very interesting and will be inspiring us for quite some time.


How to get a good instrument?


Finding a good didgeridoo is a very individual topic. Do not be fooled by advertising or rating portals, but believe your own perception. In order to train them, it can be useful to practice with a simple pipe combination from the hardware store.
Early listings for web searches are unfortunately not a guarantee for quality, but often over ads financed entries from wholesalers with commercial profit intent. Rather visit an enthusiastic instrument builder and play the instruments before the purchase?
Unfortunately, there are too many "pipes" that do not deserve the designation as a musical instrument. An example: if you put wires on a wooden box, you can make them sound, but you do not have a good guitar or can play guitar. The same is true with Dodgeridoos. It is relatively easy to produce a sound from a pipe. This also makes it easier to start learning the didgeridoo playing. For a good learning progress and pleasure in the diversity of playing the Didgeridoo then one needs a good instrument.
There is not the good universal didgeridoo, but a variety of didgeridoo types which are suitable for certain playing techniques or sound effects. This is also one reason why enthusiastic didgeridoo players often have an individual collection of instruments. Against this background, comparing didgeridoos to comparative portals makes little sense.
For a good advice on the purchase of Didgeridoos, see here:

https://www.didgeridoo-lexikon.de/didgeridookauf/

In recent years of researching and experimenting with didgeridoo sound design, our collection of special instruments has grown steadily. They consist of a few selected traditional Yidakis and Magos, as well as self-built unique pieces that were projected using CADSD in terms of sound and playability. In order to keep this collection manageable, we occasionally sale instruments private.

https://www.didgeridoo-physik.de/contact/private-sale-green/

https://www.didgeridoo-physik.de/contact/private-sale-red/

 


NordEast ArnhemLand (NEAL) - playing technique / Frank Geipel 28.01.2024

Those who know me know that, despite the fascinating versatility of the didgeridoo and its playing styles, I am a traditionalist at heart. In other words, I am one of those who love the various traditional playing styles. This is probably one of the reasons why I am often asked by players who want to learn these techniques what the so-called "negative pressure techniques" or "sucking" on the instrument are all about and how this can be explained physically for their own understanding.

First of all, I would like to point out that every active (self-executed) inhalation is always negative pressure breathing, as air can only flow into the lungs through a negative pressure created in the lungs. This negative pressure is generated by the relaxing expansion of the belly combined with the lowering of the diaphragm.

 

But now to a typical sequence loop in the NEAL playing technique using the example of the articulation played by the Yolŋu as "dith dhirrl" or just "dhirrl", which is also responsible for the production of the harmonic wobble in suitable instruments that I have researched.

It is important that all the movements described below are performed with the narrowest possible cheeks.

Tongue positions:

dith dhirrl“ - Loops

1: „dith“

The accented “dith” starts from the retroflexed position and thrust your tongue, uncurling it, to the interdental position. The tongue whips from curled back to hitting the back of the tips of the teeth. This is accompanied by a pulse of air from the belly. With the right pressure in the lips, mouth and throat, this technique also produces a very brief hint at the trumpeted note (toot).

2: „dhirrl

In the subsequent movement, the tongue moves from the interdental position back to the retroflexed position, "fluttering" along the palate on the way, which would be written as "rr" in the Yolŋu languages. Yolŋu often indicate this yidaki technique with a "dhirrl". The beginning of this movement is accompanied by a short, defined pulse of air, and immediately afterwards (almost simultaneously) by a very short inhalation through the nose when air is needed in order to refill the lungs minimally. This short inhalation takes place quasi "passively" by lowering the diaphragm in combination with the relaxing expansion of the belly, thereby creating negative pressure in the nasal cavity and throat.

As this playing technique is usually performed with a passive voice (i.e. vocal folds that are easily permeable for vocal tones), there is a quick, brief release of pressure via the mouthpiece in the instrument at the same time. This rapid, brief release of pressure in the instrument generated by the tongue movement and inhalation induces the typical harmonic wobble, if the instrument is suitable for this.

Loops:

 

Depending on your preference, the next loop either starts again with an accented "dith" from the retroflex position at 1:

 

or with an unaccented back movement of the tongue into the interdental position and from there again at 2:


The aim of most Yolŋu players is to keep the cheeks in as much as possible, and avoid long cheek breaths. There is also no large-volume, sudden cheek squeeze. Instead the goal is lots of small breaths supported with and initiated by bursts of air from the belly. Achieving this requires a well-coordinated use of the throat muscles, which is perhaps the most difficult to explain and teach, and may just need to be developed over time. The air flow of the tongue motions is increased, and the sound is deepened by support from the throat.

 

This unconsciously coordinated movement is very similar to the movement of sucking (e.g. sucking water through a garden hose), which is why the "dhirrl" phase is really perceived as sucking by some players. It sometimes feels as if you are sucking the air out of the (still sounding) instrument through the vocal folds during this phase. However, this is not physically possible, as real backwards sucking would reverse the air flow in the instrument and the pressure pulses (induced by the lips) would no longer penetrate the instrument, thus breaking off the standing wave of sound. On the other hand, by reversing the air flow in the instrument, it should also be possible to play permanently (without breaking the sound) with the nose closed, as the short inhalations through the instrument would be possible due to the negative pressure generated in the instrument. And no player has yet been able to demonstrate this to me.

 

Unfortunately, these perceptual effects and the resulting physical contradictions repeatedly lead to heated discussions, which tend to hinder the learning of this interesting playing technique. Because the players and teachers who have mastered these techniques do more or less the same thing in terms of the movement sequence and do their best to teach these techniques (Thanks for that).

 

Some information and illustrations from the website “YIDAKISTORY.COM” and the CD "Milkay Mununggurr - Hard tonge Didgeridoo" were used for this article.
Further explanations and demonstrations can be found under the following link:
https://yidakistory.com/dhawu/playing-the-didjeriduyidaki/breathing/